Innovation mit starken Wurzeln

kiloByte statt Gigabyte

Auf einem Olivetti-Rechner begann Erwin Grütter, das G von G&W und damaliger Entwicklungschef des Unternehmens, 1978 mit der Programmierung einer durchgängigen Lösung für Planer und Bauherren.

Zu dieser Zeit galt es schon als großer Fortschritt, Leistungsverzeichnisse mit dem Computer erstellen zu können. Textverarbeitung erfolgte meist zeilenweise, da Arbeitsspeicher noch extrem teuer war und in kiloByte statt heute in Gigabyte gerechnet wurde. So war das Programmsystem Architektur, wie diese erste G&W Lösung hieß, damals revolutionär: Von der ersten Kostenschätzung über die detaillierte Kostenberechnung, die Ausschreibung, Angebotsprüfung, den Preisspiegel, die Vergabe, die Aufmaßerfassung, Rechnungsprüfung und permanente Kostenkontrolle bis zur automatischen Dokumentation der abgerechneten Kosten als Kostenfeststellung unterstützte das Programm schon damals den Planungsprozess lückenlos und sorgte bereits vor mehr als drei Jahrzehnten für die wirtschaftliche Planung und Durchführung von Baumaßnahmen.

Im Dezember 1982 gründete dann Erwin Grütter, dessen Ausbildung mit dem Schwerpunkt Logik und Wissenschaftstheorie auch heute noch bei seinen glasklaren Analysen von Prozessen und deren IT-technischer Umsetzung erkennbar ist, gemeinsam mit Achim Warkotsch, dem W von G&W, die heutige G&W Software AG, der sie nun als Aufsichtsrat vorstehen. Dr.-Ing. Achim Warkotsch studierte an der TU München Elektrotechnik, Fachrichtung Nachrichtentechnik/Informationstechnik mit Vertiefungsrichtung Kybernetik und beschäftigte sich speziell mit der Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen und der damals noch ganz jungen Disziplin Mensch/Maschine-Kommunikation. Diese Ausrichtung prägt die Entwicklung von G&W bis heute.

Mittlerweile ist aus dem Zwei-Mann-Unternehmen einer der führenden Bausoftware-Anbieter geworden und die Software bei mehreren tausend Unternehmen im Einsatz. Ein Team von Ingenieuren und Kaufleuten unterstützt heute die Kunden bei der Analyse und Optimierung ihrer Prozesse und auch die für die Softwareentwicklung zuständigen Informatiker – die Entwicklung ist nach wie vor im eigenen Hause angesiedelt. Das in der IT-Branche ungewöhnliche Konzept der Kundenbetreuung – Beratung, Vertrieb, Produkteinführung und Support sind nicht getrennt, sondern werden als ganzheitliche Aufgabe verstanden – führt zu der von den Anwendern geschätzten hohen Fachkompetenz und dem engen Kundenkontakt und stellt sicher, dass sich die permanente Weiterentwicklung der Software immer an den Wünschen und Praxisanforderungen der Kunden orientiert.

Klares Ziel von Anfang an

Das Ziel von G&W ist von Anfang an klar umrissen: Die Optimierung der Prozesse und Kosten rund um Bau und Unterhalt. Der G&W Kundenkreis umfasst daher all diejenigen, für die das Planen bzw. Überwachen von Bau- und Unterhaltsmaßnahmen oder deren Kosten von wirtschaftlicher Bedeutung sind, also Planer und Bauherren.

Waren die ersten Kunden schwerpunktmäßig Architektur- und Ingenieurbüros, Bauträger und Bauunternehmen, so kamen in den Achtziger Jahren zunehmend mehr Kommunen und Bauabteilungen dazu. Damals hatte das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Hameln die G&W-Lösung einer sehr intensiven Prüfung unterzogen und die Konformität mit den Vorschriften des Vergaberechts, des Haushalts- und des Steuerrechts testiert.

Als Mitte der Neunziger die Stadtwerke München als größtes Querverbundunternehmen in der BRD unternehmensweit nach einer zweijährigen intensiven Praxiserprobung CALIFORNIA einführte – als Unternehmenslizenz für bis zu 500 gleichzeitige Nutzer für alle Sparten von Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, ÖPNV bis hin zu Einkauf, Bauabteilung und dem Gebäudemanagement – gab das den entscheidenden Impuls für die Spezialisierung für eine neue, heute sehr wichtige Zielgruppe von G&W, die Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen, für die damals die Kosten von Bau und Unterhalt in der Regel noch eher als unabänderliche Nebensache abgetan wurde.

Die Evolution

Begann die Entwicklung von G&W Software auf OLIVETTI-Hardware, von der P6066 über die M40 bis zur M20, alle mit einem eigenem Betriebssystem, so stellte 1983 die Entscheidung für das Betriebssystem MS-DOS einer damals noch kaum bekannten Firma namens Microsoft und für den Industriestandard von IBM mit dem legendären IBM PC einen Meilenstein für die künftige Entwicklung dar.

Damit war es auf einmal möglich, Software wie das hierfür neu entwickelte G&W Programmsystem ARCHIV unverändert für Hardware verschiedener Hersteller und damit durch diese Marktöffnung viel kostengünstiger als in der Vergangenheit anzubieten. Viele belächelten damals Bill Gates mit seinem „selbst gebastelten“ Betriebssystem und prophezeiten ihm noch auf der ersten CeBIT 1986, auf der G&W sehr erfolgreich als Aussteller der ersten Stunde auftrat, einen raschen Untergang.  

Nachdem Microsofts Windows den ersten Kinderkrankheiten entwachsen war, bot G&W mit CALIFORNIA classic eine erste durchgängige Windowslösung an.

Mit der komplett neu entwickelten SQL-basierten Programmgeneration CALIFORNIA 3000 konnte G&W zum Jahr 2000 dann ein zukunftsweisendes Produkt auf den Markt bringen, das mit der 2010 folgenden wiederum komplett in .NET neu entwickelten, aber kompatiblen Programmgeneration, der AVA-Software California.pro als führend in Flexibilität und Leistungsfähigkeit gilt.

War G&W schon 1985 Pionier der durchgängigen Kostenplanung, der bereits sowohl Elementmethode als auch das Raumbuch als Werkzeug zur präzisen Kostenplanung integriert hatte, so entwickelt das Unternehmen heute intensiver denn je schnelle und genaue Methoden und effiziente Softwarelösungen für die professionelle Kostenplanung, AVA und Baucontrolling als ganzheitlichen Prozess mit dem Ziel, für Planer und Bauherrn den wirtschaftlichen  Projekterfolg zu sichern.

Wirtschaftlicher Erfolg durch Kostenplanung und Controlling

Die langjährige Beobachtung zeigt, dass diejenigen Bauplaner, die bewusst Kostenverantwortung für den Bauherren übernehmen und diese ernst nehmen, in der Regel schwierige Zeiten wirtschaftlich besser überstehen als Büros, die sich diese Aufgabe zu leicht machen.

Auf der anderen Seite werden bei vielen Bauherren sowohl in der freien Wirtschaft als auch bei der Öffentlichen Hand die Bauabteilungen bzw. Bauämter nach einem Trend zum Outsourcing inzwischen wieder gestärkt, um durch konsequentes hausinternes Projektcontrolling den wirtschaftlichen Erfolg von Baumaßnahmen im Neubau wie im Bestand zu sichern und damit zum Unternehmenserfolg beizutragen.

Vielfältiger Nutzen im Wandel der Zeit

Für die Großkunden von G&W ist heute häufig die Optimierung der Prozesse mit der Anbindung von California an ihr ERP-System von strategischer Bedeutung. In der Energie- und Wasserwirtschaft ist G&W heute Marktführer für Bausoftware. Als CS.BAU_Baumangement ist California heute integriert in Schleupen.CS der Schleupen AG, als Gemeinschaftslösung mit der BadenIT California.smart bietet California integrierte Bauabwicklung mit SAP, und die erste standardisierte XML-basierte ERP-Schnittstelle bietet die Möglichkeit der Integration in nahezu alle modernen ERP-Lösungen.

Mit der neuesten Programmgeneration der AVA Software CaliforniaX setzen wir neue Maßstäbe. Stillstand ist Rückschritt: Daher entwickeln wir uns und unsere Software kontinuierlich weiter – nach wie vor komplett vor Ort in Deutschland, kundennah und lösungsorientiert. Unser Ziel, heute wie damals: den wirtschaftlichen Projekterfolg für Planungsbüros und Bauverantwortliche ganzheitlich und nachhaltig sichern.

Für die Kommunen besonders wichtig ist die Unterstützung beim wirtschaftlichen Unterhalt von Gebäuden, Straßen, Grünflächen und Kanalnetz und natürlich die Ausrichtung auf das Neue Kommunale Finanzwesen sowie die Anbindung an die eVergabe.

Für die vielen kleineren Kunden bis hin zum Einzelkämpfer ist heute die leichte Erlernbarkeit, die flexible Nutzung vom klassischen AVA-Programm bis hin zur umfassenden Komplettlösung und das besonders günstige Kosten-/Nutzen-verhältnis mit einem niedrigen Anschaffungspreis für die Wirtschaftlichkeit ihrer Büros von Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, dass mehr als 80 Prozent aller Neukunden über zufriedene Bestandskunden zu G&W kommen.

Und so sieht G&W die Zukunft mit gesundem Optimismus: „So lange noch ein Bauplaner in Deutschland ohne California arbeitet, haben wir von G&W noch eine wichtige Aufgabe.“